Ein Gruppe von 12 Frauen, ich schätze die Älteste auf 63 Jahre und die Jüngste auf 35 Jahre. Alle sitzen erwartungsvoll auf den Stühlen und schauen mich sehr skeptisch an, denn die Stunden davor habe ich über Körpersprache und Wirkung gesprochen. Nun geht es um das Thema Kleidung und Accessoires und zwar nicht was jeder so trägt sondern was in dem speziellen Arbeitsbereich der 12 Teilnehmerinnen von Kunden und Gästen erwartet wird. Die erste Dame, kurz vor dem Rentenalter meldet sich sofort und sagt:“ also wenn wir nun uns nicht mehr anziehen können was wir wollen, dass werden wir einen schlechten Job machen!“ damit erntet sie von links und rechts direkte Zustimmung und wildes Kopfnicken. Keine leichte Aufgabe für mich, denn ich stelle nun die gewagte These in den Raum, dass alle Kunden mit Erwartungen zu ihnen kommen und auch an die Optik. Nicht umsonst haben nahezu alle Firmen Kleidung für viele Mitarbeiter an der Front. Der Grund ist nicht nur die einheitliche Optik sondern auch die Kompetenz die man rein durch die Kleidung bekommt, man muss als Kunde nicht mehr lange suchen, sondern kann direkt (sofern vorhanden) einen Mitarbeiter ansprechen. Simples Hilfsmittel um Kunden die Auskunft zu erleichtern und um Mitarbeitern schnell kompetent erscheinen zu lassen.
Unsere Diskussion war für mich aussichtslos und ich bat die Damen sich kurz zu je 6 Personen zusammen zu tun und auf ein Blatt zu schreiben wie in ihren Augen die perfekte Mitarbeiterin aussieht, wenn diese aus allen Einzelteilen „zusammengebacken“ werden dürfte.
Nach 10 Minuten wurden die Damen still, denn auf den 2 Blättern stand eine „norm“ Frau, die ich persönlicher nicht besser hätte beschreiben können, sogar die Körbchengröße wurde erwähnt.
Die Diskussion über mögliche Firmenkleidung und nicht zu auffälligen Accessoires war danach nicht mehr nötig, denn durch die Gruppenarbeit wurde klar, wir wünschen uns an allen Positionen eine Person die so nah wir möglich an dem ist was wir erwarten.
Merken sie sich: Je auffälliger sie sich selbst darstellen, desto mehr müssen sie leisten.